Schon kurz nach der Vereinsgründung hatte Forum Glas die kühne Idee, in der Altstadt Bad Münders ein „Glashaus“ zu errichten, um im Erdgeschoss Kreativkurse in Glasgestaltung mit Gastkünstlern zu veranstalten und in einer lichtdurchfluteten Galerie im 1. Stock Glaskunst-Ausstellungen zu organisieren. Die Aktivitäten sollten mit dem Kunstunterricht der örtlichen Schulen vernetzt werden. Es hätte sogar eine Stätte kreativen Austauschen von Dozenten verschiedener Glasfachschulen werden können. Mit dem benachbarten Restaurant in der Kellerstraße – heute das spanische Restaurant „Hacienda“ – war eine konzeptionelle Vernetzung angedacht. Mit beträchtlichen Spendenbeträgen wurde mit dem Architekten Peter Nehmann aus Bad Münder, der die Arbeit des Forum Glas seither vielfältig begleitet hat, eine baureife Planung finanziert und mit einem symbolischen Euro das erforderliche Grundstück von der Stadt erworben. Ab die Finanzierung der Investition und der Nachweis einer kontinuierlichen Sicherung der Betriebskosten erwiesen sich zu schwierig. Mit der Rückgabe des Grundstücks an die Stadt Bad Münder nach vier Jahren intensiver Planung endete das Projekt. So blieb dieser ehrgeizige, kreative Plan ein schöner Traum. Jens Rathmann hat ihn in seinem NDZ-Bericht „Ein Haus fürs Glas - aus sehr viel Glas“ vom 27.02.2008 zutreffend beschrieben.
Not macht bekanntlich erfinderisch. Forum Glas hat daraufhin eine Strategie strategischer Partnerschaften entwickelt und realisiert seither mit verschiedenen örtlichen Partnern die in dieser Rubrik beschriebenen Projekte mit großem Erfolg.
Quelle: Neue Deister Zeitung (NDZ) vom 27.02.2008
Ein Haus fürs Glas - aus sehr viel Glas
Forum Glas-Chef Wessling: "Der erste Pflock ist eingeschlagen"
Von Jens Rathmann
Bad Münder. "Der erste Pflock ist eingeschlagen", sagt Hermann Wessling, Vorsitzender des Vereins Forum Glas. Seitdem die regionale Lenkungsgruppe im ILEK-Prozess vergangene Woche das mündersche Glashaus-Projekt zur Förderung mit EU-Mitteln vorgeschlagen hat, haben Wessling und seine Mitstreiter ihre Arbeit weiter intensiviert. Jetzt stellen sie die ersten Entwürfe zur Gestaltung des Neubaus an der Kellerstraße vor.
"Wir wollen keine zweitklassige Kopie von etwas, das es an anderer Stelle bereits besser gibt", sagt Wessling - und spielt auf die Gestaltung des Glashauses wie auch auf das Gesamtkonzept an: Nicht ein weiteres Glasmuseum soll geschaffen werden, sondern ein Ort, an dem der Werkstoff und seine Geschichte in der Region erlebbar werden, samt Kreativwerkstatt und Begegnungszentrum.
Fassade aus Glas und Stahl
Architekt Peter Nehmann entwickelte im Auftrag des Forums Glas eine Entwurfsplanung, die derzeit den politischen Gremien in Bad Münder vorgestellt wird. An der Stelle des maroden Fachwerkgebäudes Kellerstraße 9, das im vergangenen November abgerissen wurde, soll der Neubau entstehen. Diskussionen erwarten die Vereinsmitglieder um die Gestaltung der Fassade - bereits im Vorfeld hatte es vom Heimatbund Kritik am Abriss des alten Gebäudes und der Entscheidung, das bestehende Fachwerk nicht zu integrieren, gegeben. Wessling verteidigt jedoch die Planung des Vereins als "ehrliche Neubau-Lösung", die Aspekten des Denkmalschutzes gerecht werde, aber "äußerlich die Sprache des 21. Jahrhunderts" spreche.
Glas (Wessling: "Ist ja schließlich auch das Glashaus") und Stahl werden die Fassadengestaltung prägen, für die Planer "so etwas wie modernes Fachwerk", das einen reizvollen Kontrast zum benachbarten ältesten Fachwerkhaus der Stadt bilde. Der Entwurf Nehmanns sieht im Erdgeschoss des neuen Gebäudes eine Kreativwerkstatt vor, in der Glaskünstler Interessierten verschiedene Techniken der Glasgestaltung näher bringen können. Die Kursgebühren sollen dazu verwendet werden, einen Teil der laufenden Kosten des Hauses abzudecken. Gemeinsam mit der Lehrerschaft soll ein Konzept entwickelt werden, dass mündersche Schüler mit den Glas-Gestaltungsmöglichkeiten vertraut macht. Auch Volkshochschulkurse werden angestrebt.
Eine Anregung, die das Forum Glas aus einer Stellungnahme des international anerkannten Glasexperten Willi Steger übernehmen will, ist ein Workshop mit Fachlehrern deutscher Glasfachschulen zur Ausgestaltung der Kreativwerkstatt. Im Obergeschoss soll Platz für Ausstellungsfläche sein, das vorhandene alte Kellergewölbe im Konzept die Erinnerung an das Vorgängergebäude wach halten, erläutert Wessling. Noch nicht endgültig geklärt ist, ob das gegenüberliegende ehemalige Restaurant tatsächlich zum Glas-Cafe mit einem Studio-Glasofen wird. Der Besitzer des Gebäudes habe aber Interesse an einer Kooperation bekundet, berichtet Wessling. Steht im Cafe ein Ofen, müsste keiner für das Glashaus angeschafft werden. Bei der Finanzierung des Projektes sieht Wessling den Verein durch die Entscheidung, das Glashaus mit 50 000 Euro aus EU-Mitteln zu fördern, auf einem sehr guten Weg. Zur Ko-Finanzierung der Förderung müssten sich auch Landkreis und Stadt mit je 25 000 Euro beteiligen. Handwerksbetrieben, aber auch mit 1-Euro-Kräften des Job-Centers in einem speziellen Schulungsprojekt realisieren - entsprechende Gespräche würden in den kommenden Wochen geführt, erklärt Wessling.
So könnte das Glashaus nach Vorstellungen des Architekten Peter Nehmann und der Vereins Forum Glas aussehen.
Grafik: Nehmann
Das Glashaus soll auf dem Grundstück Kellerstraße 9 errichtet werden - hier wurde im vergangenen November ein marodes Fachwerkhaus entfernt.
Soll erhalten bleiben und an das Vorgängergebäude erinnern: der Keller auf dem Grundstück Kellerstraße 9. Fotos: jhr
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