Bad Münders Bürger schaffen in 10 Monaten ein Rosen-Mosaik
Gemeinschaftswerk aller Generationen aus über 22 000 Glassteinchen
Im Schaufenster des Kaufhauses Döring nahm am 29. April 2010 ein ungewöhnliches Kunstexperiment seinen Anfang: Auf eine verglaste weiße Fläche von 1,50 m x 1,50 m klebte Landrat Rüdiger Butte im Beisein von Ratsmitgliedern die ersten farbigen Glassteinchen. Einige Skeptiker bezweifelten, dass diese große Fläche jemals gefüllt werden würde. Denn dafür mussten über 22.300 Steinchen (Größe 1 cm²) gekauft und Stück für Stück geklebt werden. Fünf Steinchen kosteten ein Euro. Auf diese Weise sollte die gesamte Bürgerschaft aktiv an der Gestaltung dieses Glasmosaiks beteiligt werden. Ein spannendes Experiment, für das es - zumindest nach Kenntnis des Forum Glas - wohl kaum seinesgleichen gibt.
Die Idee hierzu hatte der Brandenburger Glaskünstler Werner Kothe. Er hatte das Motiv einer Rose in entsprechender Größe auf Papier gezeichnet, hinter eine Glasscheibe platziert und jeweils markiert, in welcher Farbe die Mosaiksteinchen aufgeklebt werden sollten.
Da in das Mosaik-Projekt viele Bürger Bad Münders einbezogen werden sollten, musste das Motiv breiten Zuspruch finden. Das trifft sicherlich auf die Rose zu, die schon in den ältesten Kulturen von China über Persien bis Ägypten eine große Symbolkraft hatte. Die bedeutendste Lyrikerin der Antike, Sappho, nennt sie bereits die „Königin der Blumen“. Im Mittelalter wurde die Rose ein wichtiges christliches Symbol, das übrigens auch dem Islam heilig ist. Der Schöpfer unseres neuen Kurparks und bedeutende Landschaftsarchitekt Dieter Kienast hat auf dem Bellevue ein Rosenrondell, das leider nicht realisiert worden ist, als gestalterischen Mittelpunkt gewählt.
Mit großem Engagement hat der Glasermeister Michael Hirsch in seiner Hachmühler Werkstatt in enger Abstimmung mit dem Künstler Werner Kothe die Glasfläche vorbereitet, mit einem Edelstahlrahmen versehen und ein passendes Gestell gebaut. Damit waren die Voraussetzungen für diese einmalige Bürger-Aktion geschaffen.
In den folgenden zehn Monaten transportierte Glasermeister Hirsch das Glasgestell zu neun verschiedenen Standorten: Vom Kaufhaus Döring kam es ins Bürgerbüro, in die Sparkasse Weserbergland, in den REWE-Markt, in die Betriebskantine von Ardagh Glass und zur Fa. Wilkhahn, vorübergehend in den Kurpark, danach in ein leerstehendes Geschäftslokal auf der Marktstraße und schließlich in die Wandelhalle des Kurmittelhauses, wo das Werk durch Ute Salmen und Irene Buddatsch vollendet wurde. Ende Februar 2012 fand die „Glasrose“ im Kornhus ihren Platz. Damit wurde das Versprechen eingelöst, dass dieses Gemeinschaftswerk in Bad Münder öffentlich zugänglich werden sollte.
Die Kosten für dieses ungewöhnliche Kunstobjekt in Höhe von etwa 4.000 Euro konnten durch den Steinchen-Verkauf, aber auch durch vielfältige Spenden fast gedeckt werden. Aufgrund dieser Spenden war es möglich, dass Kinder aus Kindergärten und Grundschule unentgeltlich mitgestalten konnten. Als Dank für die Dauerleihgabe im Kornhus übernahm das Ehepaar Mildenberger die Aufhängung und Beleuchtung. Das Forum Glas dankt ebenso dem Architekturbüro Nehmann sowie den Unternehmen Hellmann Metallbau und ND-Bau Norbert Döffinger für ihre Unterstützung bei der Aufhängung.
Bad Münder, 15. März 2012
Zum Abschluß des Gemeinschaftsprojektes Feinarbeit im Kurmittelhaus: mit maßgerechten kleinen Glassteinchen werden verbliebene Lücken geschlossen.
Foto: Peter Nehmann
Forum Glas-Vorsitzender Hermann Wessling (links) erläutert der niedersächsischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Prof. Johanna Wanka, und dem Ratsherrn und Bürgermeister-Kandidaten Ulrich Siegmund die Entstehung des Glasmosaiks beim Besuch der Ministerin im Kornhus am 15.02.2012. Foto: Lilian Bertram, Redaktion NDZ
Presseartikel zu diesem Projekt
Quelle: Neue Deister Zeitung (NDZ) vom 26.08.2014
Rosenmosaik als Touristenattraktion
Fahrradgruppe aus Schaumburg legt einen Zwischenstopp in Bad Münder ein und informiert sich über die Glastradition
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