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Quelle: Neue Deister Zeitung (NDZ) vom 19.04.2012 |
Traum vom Glashaus fällt in Scherben |
Keine Chance auf Finanzierung des Projekts an der Kellerstraße / Forum Glas zieht Bilanz |
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Bad Münder (hzs). „Der Traum vom Glashaus in der Kellerstraße ist ausgeträumt, die Idee aber lebt weiter.“ Hermann Wessling, Vorsitzender des Forum Glas, machte jetzt während der Jahresversammlung des Vereins einen Strich unter das ehrgeizige Projekt des Forums. In seiner Darstellung ließ Wessling die Bemühungen um die Realisierung der Glashaus-Idee noch einmal Revue passieren. An der Kellerstraße hatte der Verein nach dem Abriss eines alten Fachwerkhauses ein Grundstück von der Stadt erworben, darauf sollte das Glashaus errichtet werden. Kernstück der Glashaus-Idee: Das Gebäude sollte als Museumspart an die Glasgeschichte der Stadt und der Region erinnern und eine lebendige Auseinandersetzung ermöglichen, auf der anderen Seite aber auch für Vorträge, Ausstellungen und Workshops genutzt werden können und so die Glastradition in Bad Münder weiterführen. Rund eine halbe Million Euro hatten die Initiatoren für das Vorhaben veranschlagt – und sogar die notwendigen Pläne und behördlichen Genehmigungen vorlegen können – doch habe die „Stiftung Niedersachsen“ wider Erwarten eine Unterstützung verweigert, womit auch entsprechende EU-Hilfen nicht weiter sinnvoll gewesen seien. Wessling erinnerte an die „einhellige Unterstützung der münderschen Ratsfraktionen“, erinnerte auch daran, dass er rund eine halbe Stunde lang dem Landtagsausschuss für Wissenschaft und Kunst das Projekt vorstellen durfte und die Reaktionen „durchaus freundlich“ gewesen seien. Dennoch habe das Ministerium schließlich mitgeteilt, dass „keine Chance auf eine Finanzierung des Projektes“ bestehe. Das Aus. „Für uns der Abschied von einem schönen Traum“, betont Wessling. „Vielleicht haben wir zu sehr auf Inhalte und Qualität gebaut und dabei im Vorfeld zu wenig Kontaktpflege betrieben“, mutmaßte der Vorsitzende. Dennoch sollen die für das Glashaus geplanten Aktivitäten auch nach der Rückgabe des für einen Euro von der Stadt erworbenen Grundstücks an der Kellerstraße weiter verfolgt werden – nun eben dezentral. „Vor allem die bereits angelaufene Kooperation mit der KGS Bad Münder wird uns als neuer strategischer Ansatz ermöglichen, vielleicht sogar noch besser an unsere Zielgruppen heranzukommen“, hofft Wessling. Wie etwa im bundesweit einzigen Schulprojekt zum Thema „Glas-Fusing“, das – ausgestattet mit einer 22500 Euro teuren Ofen- und Brennanlage in den Werkräumen der Schule – in ganz Norddeutschland derzeit großes Interesse hervorruft. Die „Glas-Fusing Kooperation“ mit der KGS, die Weiterführung der Glaskunst-Ausstellung in der St. Nicolai-Kirche in Bakede, ein umfangreiches heimatkundliches Exkursionsprogramm sowie die Exploration der Glashüttenfunde in Klein Süntel waren weitere Themen der mehrstündigen Versammlung. Dabei herrschte neben der Sachdiskussion vor allem Einmütigkeit über die Besetzung des Vorstandes: Neben dem im Amt bestätigten Hermann Wessling wird künftig Dr. Jürgen Borghardt als zweiter Vorsitzender fungieren, Karl-Heinz Dittrich die Kasse und Ingrid Rinke das Protokoll führen. Um glasgeschichtliche Aspekte wird sich auch weiterhin Klaus Vohn-Fortagne kümmern. |
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Einstimmig gewählt: der neue Vorstand des Forum Glas. Foto:hzs |
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Auf diesem Grundstück an der Kellerstraße sollte das Glashaus (kleines Bild) entstehen - jetzt hat das Forum Glas das Projekt beerdigen müssen, da die Finanzierung nicht sichergestellt werden konnte. Fot/Grafik: jhr/Nehmann |
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Audiobeitrag von Christoph Huppert auf www.zeilen-sprung.de (externer Link) |
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