Gedenkschrift würdigt Schaffen des bedeutenden deutschen Archäologen, der auch in Klein Süntel tätig war
Von Christoph Huppert
BAD MÜNDER. „Was als Arbeitgeberverhältnis begonnen hatte, endete mit einer tiefen persönlichen Freundschaft“, sagt Hermann Wessling, der Vorsitzende des Forum Glas Bad Münder, mit leiser Stimme. Seinen Worten ist die Betroffenheit über den Verlust eines der bedeutendsten deutschen Glas-Archäologen anzumerken. Namhafte Vertreter aus Wissenschaft und Politik waren zur Vorstellung der Gedenkschrift für den am 17. April 2018 kurz nach seinem 62. Geburtstag in seiner Heimat Nienburg verstorbenen Dr. Peter Steppuhn ins Foyer des Martin-Schmidt-Konzertsaals gekommen. Herausgegeben haben die Publikation „Grabung – Forschung – Vermittlung“, die im Prometheus-Verlag erschienen ist, neben Hermann Wessling auch der Wuppertaler Historiker und Verleger Wieland Kramer, der ehemalige Kreisarchäologe Christian Leiber aus Holzminden sowie Dr. Gerd Dethlefs vom Landschaftsverband Westfalen Lippe aus Münster. Der hatte zusammen mit der Calenberg-Grubenhagenschen Landschaft jeweils die Hälfte der Druckkosten des honorarfreie Beiträge von 21 renommierten Wissenschaftlern beinhaltenden, knapp 300 Seiten starken Buches übernommen. Steppuhn hatte als letztes Projekt die Ausgrabung der Glashütte in Klein Süntel mit großer Energie vorangetrieben, einen umfangreichen Grabungsbericht vorgelegt und das Projekt fast zum Abschluss gebracht. „Ohne ihn wäre die niedersächsische Industriegeschichte um ein Kapitel ärmer“, bestätigte der Landesarchäologe Dr. Henning Haßmann anlässlich der Buchpräsentation. Steppuhn und seinem Grabungsteam war es zusammen mit mehreren studentischen Lehrgrabungen der Universität Cranfield und anderen Arbeitskräften gelungen, den in Klein Süntel erhaltenen Bestand an Bodenfunden am Standort der aus dem 19. Jahrhundert stammenden ehemaligen Glashütte offenzulegen und zu sichern. In Anwesenheit von Steppuhns Lebensgefährtin Dr. Monica Seebach umriss Verleger Kramer Stationen aus dessen Lebenswerk: Dazu gehören zahlreiche norddeutsche archäologische Projekte ebenso wie Ausstellungskonzepte, etwa für das Wikingermuseum Haitabu und Ausgrabungen in den Hansestädten Lübeck, Lüneburg und Wismar. Kramer: „Steppuhn hinterließ mehr als 100 Publikationen seiner vielfältigen wissenschaftlichen Arbeit.“ 2016 hatte Steppuhn dann im Auftrag des Forum Glas die Grabungsleitung des Projektes „Glashütte am Süntel“ übernommen. Neben Klein Süntel belegen Beiträge des Buches mit seinem Wirken in der Glas-Archäologie Lübecks, aus dem Taunus und über die Glashütte Wieda im Vorharz sowie in Darstellungen aus der Schweiz, Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen die außerordentliche Strahlkraft des verstorbenen Wissenschaftlers. „Er wird auf immer mit Bad Münder verbunden bleiben, denn er hat hier kurz vor seinem viel zu frühen, plötzlichen Tod die Grabung in Klein Süntel zu dem gemacht, was sie heute ist“, so Haßmann. Was von Leiber und vielen anderen mit der Hoffnung verbunden wurde, dass sich die Grabung in Klein Süntel zu „einem touristisch und kulturgeschichtlichen Glas-Highlight der Region Weserbergland“ entwickeln möge. Ein Wunsch, darin waren sich alle Teilnehmer der Buchvorstellung einig, der ganz im Sinne von Dr. Peter Steppuhn gewesen wäre.
Ein Audiobeitrag zu diesem Ereignis von Christoph Huppert für den lokalen Radiosender Radio Aktiv
(www.radio-aktiv.de)
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