KVV will 25 000 Euro für Glasstelen-Kauf sammeln – wenn die Stadt im Kurpark aufrüstet
von christoph huppert und christian zett
BAD MÜNDER. Den Kurpark aufwerten – und gleichzeitig sichern: Diesen Plan verfolgt der Kur- und Verkehrsverein. Konkret wollen die Macher die Glasstelen-Ausstellung dauerhaft vor Ort halten und dafür viel Geld in die Hand nehmen – wenn, ja wenn, Stadt und Politik gleichzeitig die bereits einmal in Vandalenhände gefallene Kunst (und damit den gesamten Kurpark) sicherer machen. KVV-Chef Detlef Bischoff und seine Mitstreiter sind fest entschlossen: „Wir würden es begrüßen, wenn die Glasstelen im Kurpark durch Eigentumsübertragung an die Stadt über die Ausstellungsdauer hinaus dort dauerhaft verbleiben könnten“, sagt er. Bislang ist die Ausstellung vom „Forum Glas“ bis Ende Oktober geplant. Für dieses Vorhaben sei, so Bischoff, der Kur- und Verkehrsverein in Kooperation mit der IGBCE bereit, „für die Finanzierung Sponsoren- und Spendengelder einzuwerben“. Insgesamt gehe es um rund 25000 Euro. Dieses Angebot des KVV allerdings sei an mehrere Voraussetzungen geknüpft: die grundsätzliche Zustimmung der Stadt als Eigentümer des Parks, die formelle Annahme der kostenlosen Übertragung des Eigentums vom KVV an die Stadt – sowie die Umsetzung von Sicherungsmaßnahmen zur Abwehr von Vandalismus. Zudem drängen die Vertreter des KVV auf eine zügige Entscheidung. Bischoff: „Die Thematik sollte noch vor der Sommerpause im Verwaltungsausschuss und im Rat beraten und einer Beschlussfassung zugeführt werden.“ Dabei seien geeignete Sicherheitsmaßnahmen wie eine freiwillige Bürgeraufsicht, ein privater Wachdienst, WebCams, Bewegungsmelder für Lichtstrahler in gefährdeten Bereichen ebenso zu analysieren wie eine Videoüberwachung. Es gelte, die Vor- und Nachteile abzuwägen und „zu einer zügigen Beschlussfassung“ zu kommen, fordert Bischoff. Er hatte sich vor dem Start seiner Radtour zum Schwarzen Meer am Wochenende noch mit Vertretern von Stadt und Politik getroffen. Und war dabei auf Offizielle gestoßen, die zumindest das erhoffte Tempo für das Projekt offenbar nicht teilten. Stadt will Idee nun„zeitnah prüfen“
Am Ende des Treffens stand denn auch erst mal nicht mehr als eine gemeinschaftliche Absichtserklärung als Minimallösung. „Heute und morgen geht das nicht los“, so Bürgermeister Hartmut Büttner, dem SPD-Fraktionsvorstandsmitglied Swen Fischer beisprang: „Ich will das Projekt nicht zuschütten und ihm nicht den Schwung nehmen, aber…“: Folgekosten, Risiken, Entscheidungsfindungen, der Gang durch die Gremien, all das brauche Zeit.
Dagegen warb Hans-Georg Diekmann von der IGBCE-Ortsgruppe eindeutig für rasche Entschlussfreude: „Wir brauchen eine schnelle Entscheidung für die Öffentlichkeit. Die Sicherheit im Kurpark ist vorrangiges Thema für die Bürger.“ Woraufhin sich in der Runde eine Diskussion über unterschiedliche Überwachungs- und Kontrolltechniken, rechtliche Grundlagen, polizeiliche Feststellungen und die Ziele der Überwachung entspann. „Die Verwaltung hat auch andere Möglichkeiten“, deutete Fischer an, „heute wird es keine Entscheidung geben.“ Schutz, Versicherung, Pflege der Stelen, Reparaturen, all das müsse erst gründlich bedacht werden. „Wir brauchen eine kurzfristige Lösung, und eine Prüfung dieser Dinge innerhalb von 14 Tagen wird seitens der Stadt doch wohl möglich sein“, konterte Ratsherr Helmuth Mönkeberg (Pro Bürger). Erreicht wurde am Ende immerhin eine gemeinsame Willenserklärung, die aufgeworfenen Fragen zeitnah zu prüfen. Die Ergebnisse sollen am 7. Juni um 17 Uhr in einer Telefonkonferenz mit dem KVV-Vorsitzenden diskutiert werden – er wird sich dann von irgendwo auf seiner Schwarzmeertour melden.
Feierlich haben die BIKonelli-Elfen am 5. Mai die Stelen im Kurpark enthüllt – die Stelen könnten nun dauerhaft bleiben.Foto: Huppert Foto: Huppert
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