Regionale Nacht der Museen in Bad Münder und Eimbeckhausen mit attraktiven Themen
Von Gerhard Honig
BAD MÜNDER. Wenn sie auch nicht ganz bis zum Morgen durchhielt, diese zweite Museumsnacht im Landkreis, so füllten die angebotenen vielfältigen Aktionen dennoch den langen Sommerabend, bis die Lichter sowohl im Eimbeckhäuser Stuhlmuseum als auch im Heimatmuseum und Handwerkerhaus in der Kellerstraße erloschen. Gut besucht, auch von vielen überregionalen Gästen, waren sowohl die Ausstellungseröffnung der Sammlung Wilkhahn in den Atelierräumen zum Thema „Hochstapler“ als auch die Sonderausstellung „Flachgelegt“ des benachbarten Stuhlmuseums. Wer hier seine heimische Museumstour begann, war gut beraten, denn Gisela Hahne lud die Besucher nach Vorträgen von Designer Werner Sauer, dem langjährigen Dekan der Hildesheimer Hochschule HAWK, sowie von Restaurator Felix Wilhelm zum Umtrunk und Imbiss ein. Sauer hatte über die oft komplizierten Werdegänge von der Idee bis zur Fabrikationsreife von Reihen- und Stapelstühlen der Nachkriegszeit bis zu aktuellen Modellen referiert. Anhand ausgestellter Modelle mit Erklärungstafeln hatten die Besucher ausreichend Gelegenheit, das Gehörte nachzuvollziehen oder auf den Reihenmöbeln zur Probe Platz zu nehmen. Das Stuhlmuseum um die Ecke wiederum erregte mit seiner Sammlung von Klapp-Möbeln, vom eisernen Gartenstuhl bis zum Falt-Feldbett aus dem Ersten Weltkrieg, vom Deck-Chair der „Titanic“ bis zum Klapp-Klostuhl und der Kindermehrzweck-Kombination, bei den Besuchern jede Menge Aha-Erlebnisse und lachende Gesichter. So war Claudia Schütte aus Bad Münder voll Begeisterung über Design und Zweckverbundenheit, während ihr Sohn Elias die Ausstellung auf dem Klavier begleitete. Klaus Kork hingegen war auf der Suche nach einem sicheren Modelliege-Stuhl zur therapeutischen Behandlung seiner Patienten. Zu lautem Gelächter kam es, als der Hannoveraner Jochen Plumhoff am Beispiel einer alten Kinoklappsitzreihe erklärte, woher die Redewendung „Halt die Klappe“ stamme: In den Kirchen musste man früher aufpassen, wenn man unauffällig vorzeitig hinauswollte und den Sitz, eben die Klappe, festhalten, bevor sie nach dem Aufstehen laut hörbar hochschnellte. Ronald Just und Louise Dannenberg aus Poggenhagen fühlten sich jedenfalls lustig belehrt. Plumhoffs wollten noch weiter nach Bad Münder, hätten dort aber keine Museumsöffnung im Internet entdecken können. Sie wurden aber noch in Eimbeckhausen eines Besseren belehrt und fuhren in die Badestadt, wo es sowohl im Adelshof als auch im Handwerkerhaus einiges zu bestaunen gab. Klaus Fohn-Fortagne vom Forum Glas klärte anhand vieler Exponate und Stellwände über den aktuellen Stand der Glashüttengrabungen in Klein Süntel sowie über die heimischen archäologischen Glasfunde auf. Im Kellergeschoss brachte Christa Rothe Märchenlesungen zu Gehör, hatte allerdings am Abend kein junges Publikum mehr für „Die Kristallkugel“, „Der Geist im Glas“ sowie „Die drei Schwestern mit den gläsernen Herzen“. An ihren heißen Arbeitsplätzen zeigten Sabine Fischer und Gabi Schulz die Herstellung von Glasschmuck, den die Besucher auch kaufen konnten, während Michael Meyer auf der „Deele“ im Handwerkerhaus ganz fachmännisch über historische Flachglasherstellung referierte und Bleiverglasung praktisch vorführte. Hermann Wessling, Beatrix Taube, Monika Lüdke und andere Museumsmitarbeiter waren im Dauereinsatz, zeigten sich am späten Abend rundum zufrieden mit der Zweitauflage der Museumsnacht.
Die Herstellung von Glasschmuck wird den Besuchern im Wettbergschen Adelshof vorgeführt.
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