14 Einrichtungen locken zur „Sommernacht“ – und präsentieren unterhaltsam Kunst und Kulturgeschichte
Von JENS RATHMANN UND Wiebke Westphal
BAD MÜNDER. Am Sonnabend, 25. Juni, wird die Nacht in vielen heimischen Museen zum Tage: Gleich 14 Einrichtungen laden zur Museums-Sommernacht ein. Ab 18 Uhr gibt es Kunst und Kulturgeschichte aus besonderen Blickwinkeln zu erleben.
Im vergangenen Jahr haben sich 19 Häuser zur Museumslandschaft Hameln-Pyrmont zusammengeschlossen. Erstmalig wollen sie jetzt ein gemeinsames Projekt in den Abendstunden stemmen. Einen „großen gemeinsamen Versuch“ nennt Dr. Dieter Alfter, Vorsitzender des Vereines, die geplante Museumsnacht. „Vor uns hat noch niemand versucht, so ein Projekt in die Fläche zu tragen.“ In die „Fläche“, damit meint der ehemalige Leiter des Museums im Schloss Bad Pyrmont: In großen Städten können die Besucher den ganzen Abend von Museum zu Museum spazieren; bei der „Museums-Sommernacht“ der Museumslandschaft Hameln-Pyrmont wird das eher schwierig, denn die teilnehmenden Museen verteilen sich über größere Distanzen – die zwischen dem Museum im Schloss Bad Pyrmont und dem Handwerkermuseum Bakede zum Beispiel beträgt mehr als 40 Kilometer.
Man habe aber auch gar nicht den Anspruch, dass jeder Besucher jedes Angebot wahrnimmt, sagt Hamelns Museumsleiter Stefan Daberkow. Viel wichtiger seien zwei andere Punkte. Erstens: Dass sich die Menschen im Weserbergland ins Gedächtnis riefen, welcher „Schatz“ direkt in ihrer Nachbarschaft liege und entdeckt werden wolle. „In anderen Regionen gibt es vielleicht in jedem zweiten Ort mal ein Heimatmuseum“, sagt Andrea Gerstenberger, Schatzmeisterin der Museumslandschaft – „bei uns gibt es viele einzigartige Museen, die die kulturelle Identität des Weserberglandes in sich tragen.“ Und zweitens: Mit dem Angebot hofft der Verein, auch Leute aus der Region Hannover ansprechen zu können, „mal aufs Land zu fahren“. Im Bereich Bad Münder sind gleich drei Museen mit von der Partie: An der Kellerstraße öffnet das Bürgerhaus von 1758 seine großen Pforten und stellt das Thema Salz in den Mittelpunkt. Nach historischem Vorbild wird Salz gesiedet, eine Märchenerzählerin stellt ein Salzmärchen vor und für Kinder gibt es ein Puzzle und ein Märchenquiz.
Im Handwerkermuseum in Bakede, das in einer Scheune am Alten Kirchweg untergebracht ist, stellt das Museumsteam die Arbeitsstätten aus ehemaligen Bakeder Handwerksbetrieben vor. Zur Museumsnacht gibt es Lesungen und Führungen, die erste Lesung startet um 20.15 Uhr. Ebenfalls in Bakede ist auch das Forum Glas mit seinem Beitrag zur Museumsnacht präsent. In der Kirche St. Nikolai stellt der Verein von 18.15 bis 18.45 Uhr in Führungen seltene Kabinettscheiben vor, von 19 bis 20 Uhr findet ein Orgelkonzert statt. Tasso Rudolph improvisiert unter dem Titel „Auf der Suche nach dem Licht der Welt“ und präsentiert Variationen moderner Stücke.
Das komplette Programm der Museums-Sommernacht findet sich im Internet unter
www.museum-pyrmont.de.
FOTOS: HUPPERT
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