Archäologenteam will kulturhistorische Bedeutung der Klein Sünteler Glashütte belegen
Klein Süntel. Das kleine weiße Zeltdach spendet zumindest etwas Schatten. Dennoch kommen Sarah, Kate und Gemma bei ihrer Arbeit mächtig ins Schwitzen. Die drei Studentinnen sind Mitglieder des achtköpfigen Grabungsteams der Universität Cranfield, das unter der Leitung ihres Dozenten Roland Wessling die Überreste der alten Glashütte hinter dem Seniorendomizil in Klein Süntel ausgräbt. „Nach der geophysikalischen Prospektion vor vier Jahren und den Oberflächengrabungen der vergangenen zwei Jahre gehen wir jetzt in die Tiefe“, erklärt der 44-jährige Dozent für forensische Archäologie und -anthropologie aus Oxford. Unmittelbar unter der Grasnabe kommen große Mauersteine zum Vorschein, die mit Kratzern und Löffeln vorsichtig, Stück für Stück, ausgegraben werden. „Wir erkunden gerade, ob es bei der Anlage noch intakte Ein- und Ausgänge gibt“, kommentiert Wessling die Suche auf dem Untergeschoss der aus dem 18. Jahrhundert stammenden Glashütte. Die Klein Sünteler Hütte ist höchstwahrscheinlich von großer kulturhistorischer Bedeutung, denn es handelt sich vermutlich um eine von nur vier derartigen Hütten außerhalb Großbritanniens. „In England gibt es zahlreiche davon“, erläutert Roland Wessling. „Doch es war damals wegen der Industriespionage verboten, das Know-how außer Landes zu bringen. Aber da der König von England zugleich König von Hannover war, konnte man die Glashütte hier trotzdem bauen.“ Hinter den Steinen auf dem Grabungshügel verberge sich auf jeden Fall „jede Menge Diplomatie“. Ein Symposion mit internationalen Experten der Glas-Archäologie, das ab Freitag drei Tage lang in Bad Münder stattfinden wird, soll die Bedeutsamkeit der Grabung einschätzen. „Am Ende der Woche sind wir schlauer“, sagt auch Rolands Wesslings Vater Hermann, Vorsitzender des Münderaner Forums Glas. „Dann wird sich auch zeigen, ob die Bingo-Stiftung Niedersachsen, die momentan zusammen mit dem Landschaftsverband und dem Landkreis das Gros der Mittel für die Grabung zur Verfügung stellt, weitere Forschungen unterstützen wird.“ Schon jetzt aber scheint klar, dass die Ausgrabungen am Süntelhang eine von vier Hütten zutage fördern, die durch ihre revolutionäre Bauweise wohl in Europa ziemlich einzigartig sind. Von Christoph Huppert
Mit Spaten wurden die oberen Erdschichten entfernt – mit Löffeln und kleinen Kratzern machen sich die Studenten an die Feinarbeit. Foto: Huppert
Wollen der Bedeutung der Glashütte auf den Grund gehen: Hermann und Roland Wessling. Foto: Huppert
In dieser Rubrik stellen wir Ihnen unser Forum Glas e.V. durch diverse Artikel aus der regionalen Presse vor. Wir beschränken uns überwiegend auf Beiträge der Neuen Deister Zeitung (NDZ), weisen aber sehr gern darauf hin, dass viele dieser Beiträge der Redaktion in Bad Münder auch in der Deister Weser Zeitung (DEWEZET) und im Deister-Anzeiger der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) sowie der Hannoversche Presse (HP) erschienen sind. Außerdem sind wir auch für die Audiobeiträge von Christoph Huppert und Renate Müller De Paoli in Radio Aktiv - dem Lokalsender aus Hameln - dankbar. Sie alle geben einen guten Einblick in die Entstehung und die jetzige Arbeit unseres Forums.
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