In Klein Süntel startet die dritte Grabung an der ehemaligen Glashütte / Internationales Symposium
Bad Münder. In Klein Süntel wird in der kommenden Woche wieder gegraben – Stück für Stück soll ein weiterer Abschnitt der ehemaligen Glashütte Klein Süntel ans Licht geholt werden. Studenten der Universität Cranfield in England werden, angeleitet von Mitgliedern des archäologischen Grabungsteams der Universität, sich auf die Spuren der bis 1886 existierenden Glashütte machen. Und weil die bisherigen Ergebnisse der zwei vorausgegangenen Grabungen bereits die Aufmerksamkeit von Experten auf sich zogen, wird parallel zu den Arbeiten auf dem Areal zwischen Feuerwehrhaus und Seniorendomizil ein Internationales Symposium zur Glashüttenforschung des 18. und 19. Jahrhunderts in Klein Süntel stattfinden. Maßgeblich organisiert wurde das Symposium wie die neuerliche Grabung vom Forum Glas in Bad Münder. Dessen Vorsitzender Hermann Wessling formuliert das Ziel der neuerlichen Grabungen: „Es wäre gut, wenn so viel freigelegt werden könnte, dass am Ende der Woche die Experten und das Forum Glas beurteilen können, ob die Gebäudereste archäologisch so interessant sind, dass sie zu einem kulturhistorisch attraktiven Highlight ausgestaltet werden können. Wir haben ja von Anfang an gesagt, dass der gewaltige finanzielle Aufwand, der mit den Grabungen verbunden ist, nicht nur dazu führen soll, dass sich ein paar Experten staunend ein paar Gebäudereste anschauen können, sondern dass man für die Allgemeinheit etwas freilegen und gestalten kann, dass kulturtouristisch attraktiv ist.“ Den notwendigen Sachverstand für so eine Beurteilung bringt das Symposium an den Süntelrand. Und Vereinschef Wessling ist sehr froh, dass Hochkaräter wie Dr. Christian Leiber und Dr. Peter Steppuhn die Tagungsleitung übernommen haben. Leiber ist Kreisarchäologe in Holzminden und wissenschaftlicher Berater des Forum Glas, Steppuhn arbeitet als Archäologe in Lübeck und gilt in Expertenkreisen als Koryphäe, wenn es um die internationale Glasarchäologie geht. Referenten wie Dr. Michel Hulst aus Amsterdam, Prof. Hans-Georg Stephan vom Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und sein Mitarbeiter Radoslaw Myszka sowie Roland Wessling. Der Münderaner, Dozent in forensischer Archäologie und Anthropologie der Cranfield University, ist dem Forum Glas auch familiär eng verbunden und begleitet die Untersuchungen der ehemaligen Glashütte von Beginn an. Er wird über Besonderheiten und einzelne Phasen referieren. Das Symposium findet in unmittelbarer Nähe zur Grabungsstelle statt, im Evangelischen Freizeit- und Tagungshaus Klein Süntel. Dort wird auch das zehnköpfige Grabungsteam der Universität Cranfield untergebracht. Gefördert werden die Grabungen wie auch das Symposium maßgeblich von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung sowie vom Landschaftsverband Hameln-Pyrmont. Begonnen wird bereits heute mit sichtbaren Vorbereitungen für die weiteren Grabungen. Mit einem Bagger wird die Erde, die nach bisherigen Grabungen zum Schutz wieder aufgebracht wurde, entfernt. Die Studenten reisen morgen an, Montag beginnen sie mit der Arbeit an der ehemaligen Glashütte. Das Symposium findet dann vom 7. bis 9. August statt. Neben Vorträgen und Diskussionsrunden sind auch Exkursionen vorgesehen – etwa nach Holzen, wo Dr. Leiber vor einigen Jahren die fürstliche Glasmanufaktur ausgegraben hat. Weiteres Exkursionsziel ist der Rauchgaskegel der ehemaligen Glashütte in Steinkrug - von Interesse auch für die Studenten, die im Gegensatz zu den Referenten bislang nur wenige Berührungspunkte mit der Glasgeschichte haben und einen Eindruck davon erhalten, was möglicherweise auch in Klein Süntel einmal stand.
Von Jens Rathmann
Hermann Wessling präsentiert ein Schild, das an der Grabungsstelle Besucher und Tagesteilnehmer informieren soll.
Foto:Rathmann
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